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Nach dem Freiburger Missbrauchsskandal, Warum ist es so einfach, Familienrichter zu werden?

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kjh-mov
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Nach dem Freiburger Missbrauchsskandal, Warum ist es so einfach, Familienrichter zu werden?

Beitrag von kjh-mov »

Warum ist es so einfach, Familienrichter zu werden?


Das Versagen der Justiz im Freiburger Missbrauchsfall wirft Fragen auf. Experten fordern, dass nur erfahrenes Justizpersonal eingesetzt werden soll. FRANK BACHNER

[block]Ein Anfänger, der erst mal damit beschäftigt ist, überhaupt den juristischen Tagesablauf vernünftig zu strukturieren, dem fehlt die Zeit, sich mit sensiblen, oft komplizierten und emotional belastenden Familienangelegenheiten zu beschäftigen, dieser Punkt treibt Rörig um. „Man kann als Richter ja erst mal mit Mietsachen beginnen, da kann man sich einarbeiten, Gutachten lesen, Routine bekommen.“ Doch „wenn Sie gleich komplizierte Fälle haben und mit der Frage beschäftigt sind, wie ein Junge von einem Sexualstraftäter entfernt zu halten ist, fehlt Ihnen vielleicht die spezifische Kenntnis, um Gutachten zu Kindesschutz richtig lesen zu können“. Die Vorschrift, dass man nur als Richter auf Lebenszeit am Familiengericht arbeiten durfte, galt bis zur „Herstellung der deutschen Einheit“. Dann wurden die Anforderungen erheblich gesenkt.

Rörig redet bei seinen Forderungen allgemein, er spricht nicht über die Freiburger Familienrichter. Der Freiburger Fall freilich „hat exemplarisch ein paar Schlaglichter auf die Themen geworfen, an denen wir schon lange dran sind“. Neben der Frage, wann man Familienrichter werden darf, betrifft das die Fortbildung. „Unsere Forderung lautet: Gesetzlich soll verankert werden, dass jene Richter, die Familienrichter werden wollen, spezifische Fachkenntnisse im Bereich des Kinderschutzes nachweisen müssen.“ Denn im Studium „spielt der Kinderschutz leider nur eine sehr nachgeordnete Rolle“. Und – leider – sei ein Richter auch nicht verpflichtet, sich fortbilden zu lassen.[/block]

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Nach dem Freiburger Missbrauchsskandal, Warum ist es so einfach, Familienrichter zu werden?, tagesspiegel.de, 28.01.2018 16:22 Uhr
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