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Lese-Tipp: "Extrapolation der Megamaschine – Mutterlose Welt" (NRhZ-Online)

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Lese-Tipp: "Extrapolation der Megamaschine – Mutterlose Welt" (NRhZ-Online)

Beitrag von kjh-mov »

Lese-Tipp: Extrapolation der Megamaschine – Mutterlose Welt: die laufende Abschaffung der Mutter, der letzte "Muttermord" (NRhZ-Online)
von Caroline Brandes, veröffentlicht am 15.04.2019 01:05 Uhr

Diesmal möchte ich Sie auf einen Leitartikel von Claudia Werlhof aufmerksam machen, aus denen die NRhZ Auszüge wiedergibt. Der Titel lautet vollständig: "Welt ohne Leib – Die Maschine als das 'höhere Leben' – Auf der Einbahnstraße zum 'Omnizid' – Das utopische Projekt der modernen Technik und seine die irdischen Lebensbedingungen bewusst vernichtenden Folgen"1.

Schwangere Menschen

Claudia Werlhof weist in ihrem 150 seitigen Leitartikel daraufhin, auf welche Art und Weise diese Welt "mutterlos" wird:
Wie drückt sich das bezüglich der Mütter aus? In den USA kam es 2015 zu dem Fall, dass die Hebammen-Vereinigung in ihren offiziellen Berichten nicht mehr von schwangeren Frauen, sondern von „schwangeren Menschen“ sprach – nicht „pregnant women“, sondern „pregnant people“. Denn es wurde als „Hassverbrechen“ – hate crime – angezeigt, wenn „nur“ Frauen, nicht aber auch Männer als potentiell schwanger angesehen oder beschrieben wurden (Bumerang 1, 2015).2
Die Frauen werden Männer und die Männer Frauen

Wer Diskussionen auf Facebook bzw. Twitter miterlebt hat, weiß wie extrem mittlerweile argumentiert wird. Burkhard Röttger äußerte sich auf Twitter in einer Diskussion z.B. wie folgt, nachdem er darauf hingewiesen wurde, dass er "nicht schwanger" gewesen sei und "somit kein Beschäftigungsverbot zu" seinem "Schutz" galt, "für das Mütter Mutterschutzurlaub bekommen":
Tja das ist in der Tat ein Problem die Biologie. Noch klappt es nicht, das die Väter die Kinder bekommen, aber das wird auch noch kommen, die Frauen werden Männer und die Männer Frauen 😏 Das ist natürlich ein Todschlagargument nach dem Motto mein Bauch gehört mir. (Noch)3
https://twitter.com/BurkhardRoettg2/sta ... 5006409728

Männerhass

Claudia Werlhof Leitartikel bildet augenscheinlich die Wirklichkeit recht gut ab, zumal Frauen sich wiederholt dem Vorwurf des "Männerhasses" ausgesetzt sehen, wenn sie auf ganz natürliche Sachverhalte wie eine Schwangerschaft bzw. das Stillen eines Babys in Diskussionen zum Wechselmodell bzw. Kindesunterhalt hinweisen. So schreibt Claudia Werlhof unter anderem:
Es sei ein Männerhass, wenn sie schon sprachlich von der Schwangerschaft ausgeschlossen wären! Sie müssen immer mitgedacht und –gemeint sein. Eben: was nicht gesagt wird, gibt es auch nicht! In dem Fall: schwangere Männer. Das darf offenbar nicht sein, während es bei schwangeren Frauen sehr wohl sein darf. Denn die Schwangerschaft wird ja hier als ein prinzipielles Jenseits der Frauen definiert. Das ist völlig neu. Deswegen ist es nicht dasselbe, wenn Männer nicht „mitgemeint“ sind, was ja bisher auch nicht der Fall war, ohne dass es jemanden aufgeregt hätte, im Vergleich dazu, dass Frauen nicht mehr allein damit gemeint sind. Der Unterschied besteht darin, dass die Hereinnahme der Männer stattdessen die Frauen diskriminiert, indem ihnen ihre Fähigkeit, allein schwanger sein zu können, auf einmal abgestritten wird!4
Frau-sein vs. Gender-Ideologie

Wie extrem es in Teilen geworden ist, macht sich nicht nur daran bemerkbar, dass Bezeichnungen wie "Mutter" und "Vater" durch Elter1 und Elter2 ersetzt werden und somit zu einer "Auslöschung" der Geschlechterunterschiede und somit zu einer Aufhebung ihrer Besonderheiten führen. Claudia Werlhof hat dies wie folgt dargelegt:
Was sich hier zeigt, ist also nicht ein angeblich diskriminierender Ausschluss der Männer, die diese Fähigkeit eben von Natur aus nicht haben, sondern der Ausschluss der Frauen als bisher allein zur Schwangerschaft fähigen. Das Frau-Sein ist also plötzlich nicht mehr so definiert wie bisher, nämlich als Geschlecht, das im Unterschied zum Geschlecht der Männer zur unmittelbaren Lebenshervorbringung imstande ist. Diese Besonderheit wird den Frauen nun systematisch aberkannt, den Männern stattdessen prinzipiell zuerkannt. Es ist dann so, als hätte der „Gender“-Begriff sich durchgesetzt und wäre dabei, tatsächlich Realität zu werden. Denn Gender kann alles Mögliche sein, am wenigsten jedoch eine Bezeichnung für Mütter. Diese sind aus dem Begriff „Gender“ bereits hinwegdefiniert. Bei Männern aber werden sie auf einmal hinzudefiniert?5
Verkehrte Welt

So verwundert es wohl auch wenig, wenn Amin Sharaf von Ideologie spricht, wenn Mütter stillen und es als normal darstellt, dass in Spanien fast niemand mehr stillt:
Das kann ich gut verstehen, meine Frau hat sich unglaublichen Druck gemacht, genug Milch zu geben.

Ist interessanterweise auch sehr kulturell geprägt. Schauen Sie mal nach Spanien, da stillt fast niemand.

Wie gesagt, etwas weniger Ideologie und andere leben lassen.6
Bernadette Kupper bestärkt diese "verkehrte Welt":
Ehrlich gesagt, wenn ich nochmal die Wahl hätte, ich würde keins mehr stillen! Was Frau da auf sich nimmt, ist schon brutal! Aber man wird als Schwangere oft dazu gedrängt, das K nur ja zu stillen, vonwegen "natürlich" , "immunisieren", "nähe zum Kind" ...7
Das Mutter-Sein wird hier z.B. in Frage gestellt. Das Stillen erscheint nicht mehr als "natürlich", sondern wird augenscheinlich als "brutal" wahrgenommen, zu dem "Schwangere oft" "gedrängt" werden.

https://twitter.com/bernadetteKupp/stat ... 8897532929

AB1985 offenbart in der TAZ in seinem Leserkommentar zum Artikel "Diese armen benachteiligten Väter!", dass dem Stillen eines Säuglings keine Bedeutung mehr beigemessen wird, da ein Vater seit der Einführung von Babynahrung ab dem ersten Tag die Aufgaben einer Mutter übernehmen könne. Welche Nachteile dies für einen Säugling hat, wird nicht einmal angedacht. Stattdessen wird davon gesprochen. dass ein Vater "(s)ein Recht" bekommt, nach einer Trennung sein Kind zu 50 % weiter zu betreuen, wenn er dies will. Das Mütter zur Versorgung ihrer von sie abhängigen Kinder mehr Carearbeit und somit weniger Erwerbsarbeit leisten, wird augenscheinlich nicht mehr wahrgenommen. Stattdessen wird unterstellt, dass alle bestraft werden, "weil die Frau in Teilzeit gegangen ist und nun Nachteile erleidet" und deswegen Unterhalt will und hierfür verhindern, "dass Väter für ihre Kinder da sind". Das Naheliegende zu akzeptieren, also die schlichtweg optimale Versorgung eines Kindes, scheint in einer Gesellschaft, in welcher der "gesamtgesellschaftliche Egoismus" zum Ausdruck kommt, für Einige nicht mehr denkbar zu sein.
Natürlich sind ausbleibende Unterhaltszahlungen ärgerlich, kennen wir auch. Aber dafür gibt es Gesetze und Gerichte. Was sollen neue Gesetze verbessern? Dafür, dass ein Vater das Recht bekommt, nach einer Trennung sein Kind zu 50% weiter zu betreuen, wenn er dies will, gibt es aber kein Gesetz, weil manche Frau vergisst, dass Kinder eigenständige Wesen sind und nicht zur Mutter gehören. Spätestens seit Einführung von Babynahrung kann der Vater ab dem ersten Tag übernehmen. Was ist falsch daran per Gesetz zu verhindern, dass Mütter des Unterhalts willen, verhinden, dass Väter für ihre Kinder da sind? Oder ist es besser alle zu bestrafen, weil die Frau in Teilzeit gegangen ist und nun Nachteile erleidet?8
Krieg gegen Mütter

Von Pflichten des Vaters und von den Rechten eines Kindes liest man in diesen Beiträgen wenig, hingegen aber von der Freiheit als Vater entscheiden zu können, sein Kind zu 50 % weiter betreuen zu können, wenn es ihm beliebt. Auffallend ist, dass offenbar eher Menschen ab 40 Jahren so argumentieren. Ich kann mir dies nur so erklären, dass für diese Generation "Gleichberechtigung" noch kein Selbstverständnis ist, wie für die nachfolgenden Generationen. Immerhin sind gerade einmal etwas mehr als 60 Jahre vergangen, seit dem Männer und Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind. In den letzten Jahrzehnten mussten insbesondere die Kinder von Alleinerziehenden unter den gesetzlichen Veränderungen, des veränderten Miteinanders zwischen Frau und Mann und einen manchmal falschen Verständnis von "Befreiung" leiden, die eher den Zeitgeist dieser Generation widerspiegelt, in dem der "gesamtgesellschaftliche Egoismus" zum Ausdruck kommt9.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Väter, welche Erziehungsurlaub nehmen, im Durchschnitt gerade 3 Monate davon Gebrauch machen (können)10. Von einer durchschnittlichen 50 % Betreuungszeit während der Partnerschaft sind Väter somit sehr weit entfernt. Dabei wären viele Mütter insbesondere in den ersten Monaten über eine Unterstützung des Vaters des gemeinsamen Kindes hocherfreut.

Wenn Ansichten zwischen Eltern so unterschiedlich sind, muss damit gerechnet werden, dass es zwangsläufig in Bezug auf die Erziehung bzw. Fürsorge um ein Kind zu Konflikten kommt. Ein Vater, der z.B. der Meinung ist, dass ein Baby ab dem ersten Lebenstag nicht mehr der mütterlichen Fürsorge bedarf, das Stillen ersetzt werden könne, untergräbt zwangsläufig selbst das Vertrauen gegenüber der Mutter eines Säuglings, weil diese permanent damit rechnen muss, dass es aus Eigennutz mit Ersatzmilch versorgt wird, um Fakten zu schaffen. Mütter werden sich nämlich im Allgemeinen instinktiv vor ihr Baby stellen.

Wir können nur auf unsere Jugend hoffen, dass sie nicht all die Fehler wiederholt, die in den letzten Jahrzehnten zu ihren Lasten begangen wurden.

Dagmar Neubronner hat weitere Informationen zum Thema Genderwahn zusammengetragen.11

Der vollständige Leitartikel "Welt ohne Leib" von Claudia von Werlhof findet man hier.

Fußnoten:
  1. Claudia von Werlhof, Aus "Welt ohne Leib" – erschienen in "Bumerang" (8), Extrapolation der Megamaschine – Mutterlose Welt: die laufende Abschaffung der Mutter, der letzte "Muttermord", Auszug Nr. 8, Neue Rheinische Zeitung NRhZ-Online, 14.04.2019, http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24377&fbclid=IwAR2WLQheQTmvtQqSW9u-JoNBW3yJtsOYEHgY5PNZRxed8Zec7OUttMVb0nw, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
  2. Ebd.
  3. Burkhard Röttger, Twitter, 24.03.2019, https://twitter.com/BurkhardRoettg2/status/1109909205006409728, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
  4. Claudia von Werlhof, Aus "Welt ohne Leib" – erschienen in "Bumerang" (8), Extrapolation der Megamaschine – Mutterlose Welt: die laufende Abschaffung der Mutter, der letzte "Muttermord", Auszug Nr. 8, Neue Rheinische Zeitung NRhZ-Online, 14.04.2019, http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24377&fbclid=IwAR2WLQheQTmvtQqSW9u-JoNBW3yJtsOYEHgY5PNZRxed8Zec7OUttMVb0nw, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
  5. Ebd.
  6. Amin Sharaf,Twitter, 25.03.2019, https://twitter.com/bernadetteKupp/status/1110117198897532929, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
  7. Bernadette Kupper,Twitter, 25.03.2019, https://twitter.com/bernadetteKupp/status/1110117198897532929, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
  8. Kommentar Giffeys Unterhaltsreform, Diese armen benachteiligten Väter!, TAZ, 22.03.2019 15:51 Uhrhttps://taz.de/!ku49252/, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
  9. Caroline Brandes, Video-Tipp: "Tagesdosis 10.4.2019 – Sündenbock Kind" (kenfm.de), kjh-move.de, 14.04.2019, https://www.kjh-move.de/viewtopic.php?f=132&t=179, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
  10. Caroline Brandes, Destatis gibt neue Zahlen zum Elterngeld für das Jahr 2018 bekannt, kjh-move.de, 13.04.2019, https://www.kjh-move.de/viewtopic.php?f=167&t=177, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
  11. Video-Tipp: Genderwahn - Dagmar Neubronner, kjh-move.de, 01.04.2019, https://www.kjh-move.de/viewtopic.php?f=132&t=172, zuletzt aufgerufen am 14.04.2019
Wortzählung: 1792
"Wer nichts weiß, muss alles glauben."
Marie von Ebner-Eschenbach

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